Seit November 2016 gibt es in BREST eine neue städtische Seilbahn, die den Fluss (La) PENFELD überspannt. Zwischen den Stationen „Jean Moulin / Centre-Siam“ und „Ateliers des Capucins“ verkehren 2 an Kabeln auf gehangene Kabinen, wechselseitig eine Strecke von knapp 500 m passierend, mit einer Kapazität von etwa 40-60 transportierbaren Personen. Dazwischen steht ein einziger Pylon dicht am linken Ufer der Penfeld mit einer Höhe von etwa 80 m. Die Art, wie die beiden Kabinen sich an diesem Pylon passieren, die eine über der anderen mit jeweils unterschiedlichen Spurweiten, gab diesem System den Namen „Hammelsprung mit Kabel“ („saute de mouton à câble“ oder auch als [in Frankreich allgemein sehr beliebter] Abkürzung SDMC). Die Art dieser Passage bzw. auch das Kabinen-Design wurden extra für Brest erfunden und patentiert.

Dazu muss man wissen, dass die Penfeld die Stadt Brest erheblich zweiteilt. Zwar gibt es zwei Brücken, Recouvrance und l’Harteloire im engeren Stadtbereich, aber zwischen den Stadtteilen Siam am linken Ufer (la rive gauche) und Capucins am rechten (la rive droite) schafft der schluchtartige Verlauf der Penfeld ein starkes Hindernis. Die Station Jean-Moulin liegt zudem auf der Höhe von 26,5 m über Null und die Station Ateliers in Höhe von 34 m, um das Schluchtartige zu verdeutlichen. Und zudem ist dieser gesamte Bereich militärische Sperrzone als Arsenal der Marinebasis von Brest. Diese neue Verbindung stärkt somit den Zusammenhalt in der Stadt. Im Übrigen wird die Seilbahn als Linie C des innerstädtischen Verkehrs geführt und kann mit ganz normalen Metro- bzw. Buskarten benutzt werden; zum Beispiel mit einem Fahrschein zu 1,50 €, mit dem man 1 Stunde lang durch die Stadt fahren kann.

Die ehemaligen Werkstätten des Arsenals auf einer Terrasse  oberhalb der Penfeld (ateliers des capucins) wurden demilitarisiert und sind Gegenstand von Stadtentwicklungspolitik in Brest hinsichtlich der Nutzung als Wohn- und Freizeiträume. Das gesamte rechte Penfeld-Ufer ist historisch im Zusammenhang maritimer und militärischer Belange gewachsen. So dienten die Kapuzinermönche früher als Schiffsgeistliche in der Marine und der Geländename geht auf ein früheres Kloster dort zurück. Die Gebäude der ehemaligen Werkstätten sind für sich genommen kleine architektonische Schätze. Die Seilbahnstation Ateliers (des Capucins) ist somit auch ein erster Ausbau im Sinne der Stadtentwicklung.

Zum Schluss soll nicht verschwiegen werden, dass die bisherige kurze Geschichte dieser Seilbahn schon von einigen Pannen geprägt wurde. So war denn gleich am Anfang nach kurzer Zeit schon wieder Schluss, weil das Fahrgeschäft mit erheblichen Problemen zu kämpfen hatte. SDMC ist wohl doch nicht ganz einfach zu meistern.